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Sonderführungen zu den Pfingstfeiertagen | jeweils um 14:30 Uhr

Am Pfingstsonntag, den 28. Mai um 14:30 Uhr und am Pfingstmontag, um 14:30 Uhr bot die Gedenkstätte kostenfreie Führungen an. Eine Anmeldung war nicht erforderlich.

Am Pfingstmontag fand zusätzlich um 14:30 Uhr eine Familienführung statt. Unsere Besucherbegleiter:innen erklärten dabei die Geschichte der deutschen Teilung und der ehemaligen Grenzübergangsstelle Marienborn auf kindgerechte Weise. Die Führung war für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren geeignet.

Die Führung gab einen Überblick über das weitläufige ehemalige Kontrollareal der 
Grenzübergangsstelle Marienborn. Dieses umfasste die historischen Abfertigungsbereiche für die in die DDR einreisenden PKWs und LKWs, den Zollbereich sowie die Wechselstube der DDR-Staatsbank und den Kommandantenturm der Grenztruppen.
 

 

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Gedenkveranstaltung | 26. Mai 2023, um 11 Uhr am Grenzdenkmal Hötensleben

Am 26. Mai 1952 veranlasste das DDR-Regime, die bis dahin noch durchlässige innerdeutsche Grenze komplett abzuriegeln. Sie errichtete Stacheldrahtzäune und ordnete die Überwachung des Grenzgebietes an. Fluchtversuche sollten, wenn nötig, mit tödlicher Gewalt verhindert werden. Zudem wurden vermeintlich „politisch unzuverlässige“ Bewohnerinnen und Bewohner aus grenznahen Ortschaften gezwungen, ihr Zuhause verlassen. Auch in den Folgejahren vertrieb die SED-Diktatur immer wieder Menschen: Bis Ende 1961 wurden etwa 12.000 Personen aus dem Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze in das Landesinnere zwangsausgesiedelt.

Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, der Grenzdenkmalverein Hötensleben e.V. und der Helmstedter Verein Grenzenlos – Wege zum Nachbarn e.V. luden zum Gedenken an all jene Menschen ein, die durch das Grenzregime der DDR ihre Heimat verloren, Leid und Unrecht erfuhren oder getötet wurden. Die Einladung zur Veranstaltung finden Sie hier.

Nach der Begrüßung durch Dr. Kai Langer (Direktor der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt) und Grußworten durch Uwe Baier (Vertreter des Landkreise Börde) und Gerhard Radeck (Vertreter des Landkreises Helmstedt) hielt Dieter Dombrowski (Vorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e.V.) eine Rede. Darauf folgten Kranzniederlegungen und eine Gedenkminute. Im Anschluss stellten Schülerinnen und Schüler einen Podcast vor, den sie anlässlich des Gedenktages aufgenommen haben. Die musikalische Gestaltung der Gedenkstunde übernahm der Posaunenchor St. Stephani aus Helmstedt. Das Café der Begegnung bot Gelegenheit zum Austausch.

Um 13:00 Uhr gab es einen öffentlicher Rundgang über das Gelände des Grenzdenkmals Hötensleben.

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Internationaler Museumstag | 21. Mai 2023

Am 21. Mai 2023 führte neben der Führung eine Fahrradtour zu den Relikten der ehemaligen Grenze. Am internationalen Museumstag begann die Fahrt um 14:30 Uhr vor dem Besucherzentrum der Gedenkstätte. Sie führte auf einer Strecke von etwa 15 Kilometern über den Ortsteil Harbke-Autobahn bis zum Aussichtsturm A1 direkt an die ehemalige innerdeutsche Grenze. Der Besucherbegleiter berichtete davon, welche Bedeutung diese Anlagen für das grausame Grenzregime der DDR hatten.

Daneben konnten Interessierte zum Internationalen Museumstag ab 14:30 Uhr im Rahmen eines öffentlichen Rundganges die Gedenkstätte entdecken. Zu besichtigen waren das Außengelände mit der Passkontrolle Einreise, der Zollabfertigung, der Wechselstelle und dem Kommandantenturm. 

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Sonderführung durch die Fahrzeugsammlung | 14. Mai 2023, um 14:30 Uhr

Am 14. Mai bot die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn um 14:30 Uhr eine Sonderführung durch die Fahrzeugsammlung der Gedenkstätte an. Der Rundgang gab einen Einblick in den Fuhrpark der DDR-Grenztruppen. Gäste erhielten die Möglichkeit, Fahrzeuge vom Motorrad über den „Trabant Kübel“ bis hin zum Propagandawagen zu besichtigen, die normalerweise für Besucher:innen nicht zugänglich sind. Diese wurden in die Geschichte der innerdeutschen Grenze eingeordnet: Deutlich wurde insbesondere die Militarisierung der Grenztruppen. Die PKWs und LKWs waren direkt an der innerdeutschen Grenze im Einsatz und wesentlicher Bestandteil der Grenzsicherung. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands sind sie in den Besitz der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn gelangt.

 

Girls‘- und Boys‘ Day | 27. April 2023, von 9 Uhr bis 16 Uhr

Der Zukunftstag fand alljährlich statt und bot Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 5 bis 10 einen besonderen Einblick in die Berufswelt. Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn lud Jugendliche aus der Umgebung ein, die unterschiedlichen Aufgabenbereiche in einer Gedenkstätte zu entdecken.

Neben der Bildungsarbeit und den bestandserhaltenden Maßnahmen (Denkmalschutz und Pflegearbeiten) betraf dies auch die Verwaltung, den Umgang mit Ausstellungsstücken und die Social Media. Durch das breite Arbeitsfeld war die Gedenkstätte gleichermaßen für den Girls‘ Day und den Boys‘ Day geeignet.

Der Zukunftstag fand am 27. April von 9 bis 16 Uhr statt. Sieben Schüler:innen haben daran teilgenommen. 

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Motion Comic Premiere | 25. März 2023, um 19 Uhr im „Pferdestall“ Helmstedt

Motion Comics (MoComs) als animierte und vertonte Comics bieten für Jugendliche neue Zugänge zur deutschen Zeitgeschichte. "Die Dichte von Freiheit" ist die inzwischen zweite von vier Produktionen des Projektes „Motion Comics als Erinnerungsarbeit“. Der Film erzählt zwei Geschichten: Ernest und seine Freunde sind zum ersten Mal auf Klassenfahrt in Ostberlin und bummeln über den Alexanderplatz. Gleichzeitig fährt Johanna mit einem Gast aus Rumänien auf den Fernsehturm hinauf. Plötzlich konfrontiert mit der Staatsmacht der DDR kommen beide ins Grübeln – was ist eigentlich Freiheit?

„Die Dichte von Freiheit“ basiert auf wahren Erinnerungen, die junge Menschen innerhalb von zehn Monaten gesammelt und zu einer neuen Erzählung verarbeitet haben. Sie informierten sich zur Geschichte der Deutschen Teilung, sammelten Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und entwickelten daraus die Kurzgeschichten. Der Künstler Marc Buyny übersetzte diese in Bilder für den Motion Comic.

Die Premiere fand im "Pferdestall" Helmstedt statt. Im Anschluss an die Premiere des etwa zehnminütigen Kurzfilmes fand ein Gespräch mit den Autorinnen und Autoren, dem Künstler sowie dem Projektteam statt.

Das Projekt „Motion Comics als Erinnerungsarbeit“ wird finanziert durch die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt und die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien im Rahmen der Förderlinie „Jugend erinnert“. Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn unterstützte die Produktion inhaltlich und personell.

Projektbericht: Leichte Sprache – leicht gemacht? | 13. März 2023, um 15 Uhr

Vortrag mit Dr. Kay Kufeke und Insa Ahrens

Museen und Gedenkstätten sind öffentliche Orte, an denen Bildungsarbeit für unterschiedliche Zielgruppen möglich sein soll. Dafür wurden kürzlich drei neue Broschüren sowie ein Flyer in Leichter Sprache entwickelt. Die Leichte Sprache ist eine vereinfachte Form des Deutschen, die beispielsweise Menschen mit Lernschwächen oder geringen Deutschkenntnissen adressiert. Doch wie erklären wir die deutsche Teilungsgeschichte und den Aufbau der innerdeutschen Grenze in Leichter Sprache? Wie kommen wir Menschen entgegen, für die zeitliche Abfolgen schwierig zu verstehen und räumliche Orientierung nicht einfach ist? Wie vereinfachen wir historische Sachverhalte, ohne zu verfälschen?

Darüber sprachen die Projektverantwortlichen Dr. Kay Kufeke (Kurator der Dauerausstellung) und Insa Ahrens (pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte).

Online-Diskussion: "Spiel, Spaß, Sozialismus?" | 24. Februar 2023, um 10 Uhr

Zum pädagogischen Potential von Spielen zur DDR

Brettspiele sind en vogue. Schon seit einem guten Jahrzehnt werden mehr Titel denn je verkauft. Nicht erst seit der Corona-Pandemie finden analoge Spiele wieder verstärkt in die deutschen Wohnzimmer. Es überrascht wenig, dass auch der Kalte Krieg und die DDR zum Thema des Spielens werden.

Auffälliger hingegen ist, dass Brettspiele mit Bezug zum SED-Regime oftmals mit einem pädagogischen Ziel entwickelt werden: Spiele-Designer:innen treten so auch als historisch-politische Bildner:innen auf. Zeitgleich finden Begriffe wie gamification und playful motivation Einzug in Museums- und Gedenkstättenpädagogik. So lernen Gäste im „Room of Memorys“ des Stadtmuseums Tübingen interaktiv zur städtischen Geschichte im Nationalsozialismus. Über Spaß sollen sich Jugendliche wie Erwachsene historisches Wissen aneignen.

Doch ist es zulässig, mit der Geschichte einer Diktatur Spaß zu haben – auch wenn es einem hehren Ziel dient? Wie sehen Spiele zur DDR aus? Wie lassen sie sich in der historisch-politischen Bildung einsetzen? Was ist zu beachten?

Darüber diskutierten der Spieledesigner Dr. Martin Thiele-Schwez (Playing History), der Historiker Malte Heinrich (Boardgame Historian) und die Pädagogin Dr. Annika Schreiter (Evangelische Akademie Thüringen) online. Moderiert wurde das Gespräch durch Felix Ludwig (Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn).

Vortrag: Mythos „Technik V“ | 9. Februar 2023, um 10 Uhr

Zum Einsatz von radioaktiver Strahlung an der Grenzübergangsstelle Marienborn

Die Grenzübergangsstelle Marienborn war ein Synonym für lückenlose Kontrolle. Bundesdeutsche Reisende sollten weder Güter und DDR-Mark unerlaubt in die DDR einführen, noch ostdeutsche Fluchtwillige mit in „den Westen“ nehmen.
Zu den vielen Mechanismen der Überwachung zählte ab 1978 auch die sogenannte Technik V. Damit bezeichnete das Ministerium für Staatssicherheit eine radioaktive Strahlenquelle, die ausreisende Fahrzeuge ohne deren Wissen durchleuchten sollte.
Felix Ludwig, kommissarischer Leiter der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, erklärte die Funktionsweise der röntgen-ähnlichen Strahlenkontrolle und ihre historische Bedeutung bei der Überwachung der innerdeutschen Grenze.

Online-Vortrag und Diskussion mit Dr. Jan Hoffrogge | 26. Januar 2023, um 10 Uhr

(K)ein westlicher Blick auf die Grenze? Zur Kontinuität von Grenzinformationsstellen und Grenzmuseen

Vor der Gedenkstätte gab es die Grenzinformationsstelle: Schon in den 1960er Jahren entstanden auf der westdeutschen Seite der Grenze zahlreiche solcher Orte, um vor allem Bundesbürgerinnen und Bundesbürger über das tödliche Grenzregime, aber auch deutschlandpolitische Fragen zu informieren. Zwar wurden nach 1990 die meisten dieser Einrichtungen zurückgebaut. Doch in nicht wenigen Fällen bildeten sie die Keimzelle für heutige Gedenkstätten, die im wiedervereinigten Deutschland an das Unrecht und die Toten der Grenze erinnern sollen.
Übernahmen die neuen Institutionen Traditionen ihrer Vorgängerinnen? Rasch gerieten Einrichtungen wie die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, das Grenzlandmuseum Eichsfeld, die Gedenkstätte Point Alpha und das Deutsch-Deutsche Museum in Mödlareuth in den Verdacht, weiterhin westdeutsche Wahrnehmungsmuster wiederzugeben.
In seiner Doktorarbeit hat sich Jan Matthias Hoffrogge (aktuell im Stadtarchiv Münster) mit der Frage beschäftigt, inwieweit dieser Vorwurf zutrifft. In seinem Online-Vortrag sprach er über die Ergebnisse und erklärte, warum es zwischen Grenzinformationsstelle und Grenzgedenkstätte doch mehr Unterschiede gibt, als manche glauben.

 

Materielle Überreste? Das DDR-Grenzregime und die Gestaltung einer Erinnerungskultur in der Gegenwart | 19. November 2022

Am Samstag, 19.11.2022 fand von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr ein Netzwerktreffen zum Engagement am Grünen Band“ (LHBSA) mit der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn statt.

Vereine, ehrenamtliche Initiativen und engagierte Privatpersonen waren herzlich eingeladen zum diesjährigen Netzwerktreffen zum Grünen Band. Ziel des Treffens war es, die durch Vereine bewahrten Gedenkorte und Erinnerungszeichen sowie die museale Erinnerungskultur am Grünen Band zu erkunden und Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit bei der historischen Aufarbeitung des DDR-Grenzregimes als Geschichte des Grünen Bandes zu eruieren. Als Redner konnte Dr. Andreas Ludwig vom renommierten Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam gewonnen werden. Die Workshops wurden von erfahrenen Personen der Museumslandschaft Sachsen-Anhalt angeleitet. Dabei wurden zeitgenössische Formen der Dokumentation besprochen und die Ressourcen der Akteur*innen am Grünen Band gebündelt. Es fand ein Austausch über aktuelle Fragen zur Vereinsarbeit statt. Am Ende sollte die Vernetzung und Zusammenarbeit der Vereine und der Landesinitiativen zur Aufarbeitung der Zeitgeschichte intensiviert und gegenseitiger Austausch über Projekte zum heutigen Umgang mit der DDR-Geschichte am Grünen Band erreicht werden. Ziel des Treffens war es, die durch Vereine bewahrten Gedenkorte und Erinnerungszeichen sowie die museale Erinnerungskultur am Grünen Band zu erkunden und Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit bei der historischen Aufarbeitung des DDR-Grenzregimes als Geschichte des Grünen Bandes zu eruieren. Als Redner konnte Dr. Andreas Ludwig vom renommierten Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam gewonnen werden. Die Workshops wurden von erfahrenen Personen der Museumslandschaft Sachsen-Anhalts angeleitet. Dabei wurden zeitgenössische Formen der Dokumentation besprochen und die Ressourcen der Akteur*innen am Grünen Band gebündelt. Der Austausch informierte ebenfalls über aktuelle Fragen zur Vereinsarbeit. Am Ende sollte die Vernetzung und Zusammenarbeit der Vereine und der Landesinitiativen zur Aufarbeitung der Zeitgeschichte intensiviert und gegenseitiger Austausch über Projekte zum heutigen Umgang mit der DDR-Geschichte am Grünen Band erreicht werden.