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Schülerprojekttag „Aus der Vergangenheit für die Gegenwart lernen“ | 5. Juni 2023

für angemeldete Schulen

Der jährliche länderübergreifende Schülerprojekttag „Aus der Vergangenheit für die Gegenwart lernen“ bietet Schülerinnen und Schülern aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen die Möglichkeit, sich gemeinsam mit der deutschen Teilungsgeschichte auseinanderzusetzen und am historischen Ort zu lernen. Am ehemals größten DDR-Grenzübergang der innerdeutschen Grenze beschäftigen sie sich mit dem Grenzregime, mit Demokratie und Diktatur sowie mit Freiheit und Unterdrückung.

Anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstandes gegen das SED-Regime vom 17. Juni 1953 steht der diesjährige Projekttag unter dem Titel "Opposition und Flucht in der DDR" und stellt die Frage, wie Opposition und Flucht zusammengehören. Welche Motive bewegten die Flüchtenden? Wie versuchte das Regime, sie aufzuhalten?

Die Schülerinnen und Schüler vermitteln diese Geschichten selbst: An den Orten der Kontrolle präsentieren sie den anderen Jugendlichen im Unterricht ausgearbeitete Vorträge. In Gesprächen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erfahren die Heranwachsenden zudem, wie sich „große“ Geschichte in persönlichen Lebensgeschichten widerspiegelt.

Filmpremiere des Motion Comics "(K)ein Widersehen" | 24. Juni 2023, um 19 Uhr im Pferdestall Helmstedt

Motion Comics sind digitale, bewegte Bildgeschichten mit Text und Ton, deren Potential für die historisch-politische Bildungsarbeit verstärkt genutzt werden soll. Das Projekt schafft Zugänge, um junge Menschen mit ganz unterschiedlichen kulturellen Hintergründen für die jüngere deutsche Geschichte zu interessieren und Parallelen aufzuzeigen.

Im MoCom-Projekt entstehen aktuell vier Motion Comics zum Thema "Grenzerfahrungen“. Der dritte Film mit dem Titel "(K)ein Wiedersehen" feiert nun seine Premiere. Die Handlung erzählt zwei Geschichten parallel: 1952 erfährt das Leben der westdeutschen Cousins Johannes und Friedrich durch den Umzug einer der beiden in die DDR eine tiefe Zäsur. Im Jahr 1968 wollen die ostdeutschen Schüler Sven und Joachim durch die Havel nach West-Berlin flüchten. Wird ihnen die Flucht gelingen?

Der Motion Comic basiert auf Erinnerungen, die junge Menschen innerhalb weniger Monate gesammelt und in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Livia Brocke in einen Film verwandelt haben.

Im Anschluss an die Premiere der etwa zehnminütigen Produktion findet ein Gespräch mit den Autorinnen und Autoren, der Künstlerin sowie dem Projektteam statt. Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn/Stiftung Gedenkstätte Sachsen-Anhalt organisieren und fördern das Projekt „Motion Comics als Erinnerungsarbeit“. Finanziert wird es durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend erinnert“, Förderlinie SED-Unrecht.

„Zwischen Liebe und Zorn - Rockmusik in der DDR“ | 6. Juli 2023, 17 Uhr in der Gedenkstätte

Vortrag mit Dr. Lothar Jahn

Inmitten einer Diktatur sangen sie von der Freiheit. In der frühen DDR zunächst verboten, dann geduldet und später sogar staatlich gefördert, entstanden Bands wie „Renft“, die „Puhdys“, „Karat“ oder „Lift“ mit ihren ganz eigenen Stilen. Ihre Songs zeichneten sich durch Melancholie und mal mehr, mal weniger verschlüsselte Kritik am System aus.

Lothar Jahn ist Musikwissenschaftler und Musiker aus dem hessischen Hofgeismar und bekennender Ost-Rock-Fan. In seinem Vortrag berichtet er über die verschiedenen westlichen Musikrichtungen in der DDR von Beat über Pop bis Rock. Dabei beleuchtet er auch die Rolle des Jugendsenders DT64 und ordnet ihn in das staatliche Kontrollsystem Ostdeutschlands ein. Untermalt wird der Vortrag mit zahlreichen Klangbeispielen.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist kostenfrei.